Ganz im Norden auf den Koordinaten 70° 22′ N, 31° 6′ O – am Ufer des Eismeers in Norwegen auf der Insel Hornøya, an der Barentssee – liegt die Stadt Vardø, die auch als östlichste Stadt Norwegens bezeichnet wird. Mit dem Festland ist Vardø durch eine Unterwassertunnel verbunden. Darüber hinaus gibt es auch einen Flughafen, der Vardø mit der „übrigen Welt“ – anderen Orten, auch Metropolen in Norwegen – verbindet.
Über das ganze Jahr hinweg müssen sich die rund 2.000 Einwohner, die in Vardø mit Temperaturen auseinandersetzen, die unter + 10 °C liegen und stets in ein winterliches Kleid gehüllt ist. Kein Tageslicht dringt dabei vom 23. November bis 21. Januar über den Horizont hindurch in die Stadt. Die Rückkehr des Tageslichts am 21. Januar wird dabei von den Bewohnern stets euphorisch gefeiert – der Tag wird mit Kanoneschüssen begrüßt, und zwar von der Festung Vardøhus aus, der nördlichsten Festung der Welt, in deren Räumlichkeiten sich auch das Vardøhus Museum befindet.
Gerade aber die eisige Polarnacht in der Zeit vom 23. November bis 21. Januar lockt zahlreiche Touristen nach Vardø. Diese lauschen dem jedes Jahr stattfindenden Kultur- und Bluesfestival, wobei es sich um ein kulturelles Großereignis in Norwegen handelt, denn hier geben sich Künstler aus dem In- aber auch dem Ausland die Ehre. Ein weiteres Großereignis in Vardø ist das Arctic Giants Rennen. Es handelt sich dabei um ein Schneescootern-Rennen. Die Rennstrecke ist 100 m lang. Das Preisgeld beträgt rund 20.000 Norwegische Krone.
Insbesondere für deutsche Touristen ist Vardø aber letztlich ein Ort, an dem sie auch mit einem Teil ihrer eigenen Geschichte konfrontiert werden: Dem 2. Weltkrieg, bzw. dem insbesondere aus der Sicht der Norweger sehr dunklen Kapitel des Befreiungskampfs der Norweger im Partisankrieg gegen Nazi-Deutschland. Dieser forderte zahlreiche Opfer. Das Partisanenmuseum in Vardø beschäftigt sich mit diesem Thema.